K2 Fachtagung Interne Kommunikation ( ausgerichtet von SCM und dem prmagazin) in Düsseldorf. Die Krise ist zentrales Thema und schwebt (wie immer gerade) über allem. Aber vor Kurzarbeit brauchen die Internen Kommunikatoren keine Angst zu haben – im Gegenteil. Viele schlechte Nachrichten sind zu überbringen und das möglichst gut.
Web 2.0 ist auch hier ein großes Thema, es gab sowohl Skeptiker als auch Befürworter unter den Vortragenden. Sehr erfrischend der Beitrag von Gaby Neujahr, Leiterin interne Kommunikation der Otto Gruppe. Otto hat intern schon einige Erfahrung mit Social Software gesammelt, unter anderen mit Ottotube. Interessant auch eine Aussage von Ariana Fischer von ICOM, die sich mit Messung und Benchmarking von interner Kommunikation beschäftigt: In guten Zeiten informieren sich Mitarbeiter vor allem über interne Quellen (Intranet, Mitarbeiterzeitung) und das eigene Management. In schlechten Zeiten fließt die meiste Information dagegen über Kollegen (Flurfunk) und externe Quellen.
Mein Vortrag hatte den Titel „Vom Hype zur gelebten Realität: Web 2.0 und interne Kommunikation“. Ich habe dabei die meiste Zeit damit verbracht, unser Confluence Enterprise Wiki zu zeigen und wie wir darin mit 50 Führungskräften den Strategieentwicklungsprozess der MMS abgewickelt haben. Die gesamte Projektarbeit, die Diskussion der Ergebnisse und auch die Kommunikation an die Mitarbeiter fanden im Wiki statt. Wie nebenbei wurden dadurch alle Führungskräfte der Firma mit dem Tool und seinen Möglichkeiten vertraut gemacht. Eine sehr empfehlenswerte Methode des Change Management – vor allem wenn man auch Führungskräfte einbeziehen will. Ich erwähne in meinem Vortrag auch noch „Das gefühlt größte Problem“ von Social Software im Unternehmen und „Die tatsächlich größte Herausforderung“. Mehr dazu aber in der Präsentation, die übrigens auch einen ersten Blick auf unsere neue Visualisierung des Confluence Enterprise Wikis enthält 🙂 Danke nochmal an die Veranstalter für die Einladung!
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Wir erleben in unseren Enterprise 2.0 Projekten, vor allem bei Wikis und bei Microblogs, dass innerhalb von Firmen deutlich mehr als die von Jacob Nielsen genannten 1% aktiv beteiligen. Die Quote der aktiven Nutzer liegt dabei teils bei bis zu 50%. Gibt es schon neuere Studien, die empirisch diese Frage im Enterprise-Umfeld genauer untersucht haben? Wie groß ist dieser Anteil in Eurem Teamweb?
Der Anteil in unserem Teamweb liegt bei mehr als 50%. Die 1% Regel gilt aus unserer Sicht nur für den „Wikipedia Fall“, also die reine Nutzung als Wissensmanagement System mit freiwilliger Beteiligung und Inhalten, die weitestgehend von Arbeitsalltag entkoppelt sind – viele der gescheitereten Wikis und Communities in Unternehmen sind ja genau so angelegt. Wenn die Social Software in den Arbeitsprozess integriert ist, dann ist es ja genau der Effekt, dass aus dem einen Prozent 50+ Prozent werden.