In meinem Artikel vom 05.07.2010 stellte ich Tools vor, die Powerpoint und Keynote-Präsentationen aufwerten können. Johannes Egenolf hatte in den Kommentaren zu diesen Post Prezi als „Super Software für wirklich andere Präsentationen“ angepriesen. Am vergangenen Mittwoch bot sich mir beim Twittwoch Sachsen in Dresden die Möglichkeit, Prezi einmal auszuprobieren.
Das Thema, über das ich berichtet habe, lautete „(In)Corporative Blogging“. Nicht ganz grundlos hatte ich diese Überschrift gewählt, denn ich wollte gern unseren Besser 2.0 Blog vorstellen, der zwar von Kollegen der T-Systems Multimedia Solutions betrieben wird, allerdings nicht als ein offizieller Unternehmensblog auftritt.
Das Ergebnis dieser Präsentation möchte ich gern als Beispiel für eine Präsentation mit Prezi vorstellen und bin sehr gespannt auf Erfahrungsaustauch und Feedback von Nutzern, die ebenfalls Prezi im Einsatz haben.
[prezi]http://prezi.com/wzljuz-jiiea/incorporative-blogging-besser20de [/prezi]
Die Erstellung der Präsentation ist kinderleicht und hat viel Spaß gemacht. Mich würde noch interessieren, ob jemand die Desktop-Variante von Prezi im Einsatz hat und dazu Erfahrungsberichte geben kann. Da die bei Prezi erstellten Präsentationen online stehen und – bei entsprechender Rechtevergabe des Autors – jedem Nutzer zum Kopieren und Weiterverwenden bereitstehen, an dieser Stelle auch noch der Link zur Präsentation.
Funktionsumfang von Prezi
Um Prezi nutzen zu können, braucht es nicht mehr als einen Account. Die Registrierung ist schnell abgeschlossen und dem Anwender stehen in der kostenlosen Version („Public“) bereits viele Funktionen zur Verfügung. Prezi unterscheidet noch in einen „Enjoy“- und einen „Pro“ Account, deren Funktionsumfänge sich folgendermaßen unterscheiden:
Neben der Onlineversion kann man auch eine Offlineversion downloaden, die auf Adobe Air beruht. Ich selbst habe bisher nur den „Public“ Account und finde den Funktionsumfang für meine bisherigen Anforderungen durchaus ausreichend. In allen drei Versionen ist das Einbinden von Bildern, Videos und sogar PDF-Dateien problemlos möglich. Selbst YouTube-Videos lassen sich durch ein einfaches Copy&Paste der URL des Videos einbinden.
Schwachstellen von Prezi
Trotz der Möglichkeit, wirklich „andere“ Präsentationen zu erstellen, gibt es aus meiner Sicht (noch) einige kleine Nachteile von Prezi, die ich an der Stelle nur kurz auflisten möchte. Vielleicht hat ja jemand auch einen Lösungsvorschlag, worüber ich mich sehr freuen würde:
- Integration von Weblinks: Einbindung ist möglich, aber 1) pro Textfeld nur einer und 2) werden die Links erst aktiv, wenn man die Webseite neu lädt
- Embed in WordPress: Wie in diesem Blogartikel leicht zu erkennen, ist die Einbettung in WordPress nicht wirklich schön. Das einfache Kopieren des Embed Codes, den Prezi zur Verfügung stellt, funktioniert leider gar nicht, Abhilfe schafft das WordPress-Plugin Prezi Shortcode. Diese Abhilfe ist allerdings nicht sehr schön, denn es wird nicht nur die Präsentation eingebettet, sondern ein Ausschnitt (der in seiner Größe variabel ist) der ganzen Seite. Wenn jemand eine elegantere Lösung gefunden hat, bin ich für Tipps sehr dankbar.
- Ausrichten von Objekten: Der geneigte Powerpoint User sucht vergeblich nach der Möglichkeit, mehrere Objekte (Textboxen, Bilder o.ä.) aneinander auszurichten. Das geht nur per Augenmaß oder an den Hilfslinien, die es in einigen Stylevorlagen gibt.
- Auswahl mehrerer Objekte: Der Powerpoint-Junkie ertappt sich ein weiteres Mal, wenn er versucht, per Maus einen Rahmen um mehrere Objekte zu ziehen und diese damit markieren will.
- Anwendung eigener Styles: Prezi bietet insgesamt 9 verschiedene Styles an, die sich in der Hintergrundfarbe und in Schriftarten und -größen unterscheiden. Eigene Styles können laut eigener Auskunft von Prezi (noch) nicht integriert werden.
Mein Fazit über die Schwächen des Tools ist recht generisch: Jeder, der häufig Powerpoint nutzt, muss sich vor der Erstellung einer Präsentation mit Prezi vollständig vom gewohnten Habitus verabschieden und sich „auf etwas Neues“ einlassen. Dann wird man die Möglichkeiten, die das Tool schon in der kostenlosen Version bietet, schnell lieben lernen. Viele erste Anwendungsproblemchen lassen sich durch einen Blick in die umfangreichen Tutorials jedoch aus dem Weg räumen.
Alternativen zu Prezi
pptPlex als Plugin für Powerpoint 2007 und 2010
Microsoft hat eine „Labs“-Abteilung. Wenn ich nicht über diesen Artikel im Web gestolpert wäre, hätte ich das nicht gewusst. Und diese Labs haben ein Tool rausgebracht – pptPlex. Eine ausführliche Funktionsbeschreibung befindet sich auf der Seite der Officelabs. Was ich bisher gelesen habe, klingt sehr vielversprechend. Mit Hilfe dieses Plugins lässt es sich – ähnlich wie bei Prezi – in Ausschnitte auf Folien zoomen und einzelne Slides können miteinander verbunden werden, obwohl sie nicht sequenziell angeordnet sind. Bei mir läuft der Download bereits und ich werde meine Erfahrungen damit natürlich gern wieder zur Diskussion stellen.
ahead – „Ready to make an online impression?“
Ahead ist ebenfalls ein Tool, das webbasiert Inhalte veranschaulicht. Ich selbst habe es noch nicht ausprobiert und auch noch keine Erfahrungen dazu gehört. Was auf der Website von Ahead zu lesen ist, klingt allerdings sehr vielversprechend und im Funktionsumfang Prezi sehr ähnlich. Auch hier gibt es wieder eine kostenlose Version, die 300MB Speichervolumen bietet. Ich freue mich über Erfahrungen mit diesem Tool von den Lesern von besser 2.0.
Seit ein paar Tagen mache ich auch meine ersten Gehversuche mit Prezi. Neben dem Showeffekt liegt für mich der Wert hauptsächlich im interaktiven Präsentieren an einer Projektswand.
Man kann den Pfad verlassen und Dinge punktuell zeigen oder weglassen. Die zoombare Arbeitsfläche ist dabei sehr hilfreich. Zur Zeit arbeite ich an einer Präsentation mit eingebetteter Produktdemo in Form von SWF-Files. Geht wirklich prima.
Das Einbetten in WordPress klappt ohne Probleme (siehe http://crenze.blogspot.com/2010/08/intergator-prasentation.html – das ist nur eine einfache Prezi-Variante einer Standard Powerpoint Präsentation).
Die Desktop Variante hat keine funktionellen Erweiterungen. Die braucht man nur, wenn man offline arbeiten will/muss.
Zur Frage der Auswahl mehrerer Objekte: SHIFT + Rahmen ziehen 😉
KORREKTUR: Das Einbetten geht bei Blogger (nicht WordPress).
Super, vielen Dank für den Tipp: SHIFT+Rahmen ziehen funktioniert!
Gutes Tool, wobei ich hoffe, dass die Usabilty sich noch verbessert.
Prezi in action: James Geary über Metaphern in der Sprache auf TED:
http://www.ted.com/talks/lang/eng/james_geary_metaphorically_speaking.html
Die beiden Alternativen sind auch sehr gut. Leider hat Ahead (noch) keine Downloadversion, was es für Vorträge an Orten ohne Netz schwierig macht.
pptPlex klingt sehr gut. Download läuft nun auch bei mir!
Hier eine coole Slidshare Präsentation, von der man sich inspirieren lassen kann: Steal this presentation.
Ich habe vor einiger Zeit mit Prezi eine kreative Bewerbung gemacht und damals das System zum Maximum ausgereizt durch Vektorgrafiken. Später hab ich die Idee dann in eine Website integriert durch Ajax…
Ahead ist im Grunde Prezi für Profis. Da geht einiges mehr an Funktionalität.
http://prezi.com/100551/view/
Und für PREZI gibt es sogar eine deutsches Handbuch bei:
http://www.assistenzwerk.de/prezi.html
Tolles Programm, es lassen sich wirklich gute Präsentationen damit erstellen – klasse Konzept.
Da Lizenzmodell ist leider vollkommen untauglich, um Prezis lokal zu erzeugen (warum muss man heute eigentlich jeden Mist online machen?) braucht man die Pro Version diese gibt es nur im ABO (???) und hat dann 2000MB online Speicherplatz (wozu??).
Wenn die Herrschaften ihr Bezahlmodell überdenken, kauf ich das Programm sofort.
Hallo lieber User,
kann man bei Prezi auch wie bei PowerPoint die Referententools anzeigen? Wenn ja, wie?
Vielen Dank. 🙂
lg svanni
Ich finde die Online-Möglichkeit von Prezi klasse. Man hat die Präsentationen immer dabei – ob auf dem Laptop, dem Handy oder dem Tablet. Und Internet hat man heutzutage doch sowiso überall.
Falls es das mal nicht gibt, kann man immer noch auf die PRO Version ausweichen. Dass tolle Tools ein bisschen Geld kosten, finde ich völlig in Ordnung. PPT ist ja auch nicht kostenlos.