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Gestern fand in Bonn das erste Telekom Barcamp statt. Hauptanlass war sicher das neue Telekom Wiki, aber es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von bemerkenswerten Enterprise 2.0 Aktivitäten im Konzern: Corporate Social Network, Blogplattform, Telekom Xing Gruppe (die viertgrösste Gruppe überhaupt bei Xing)… Interessant fand ich auch das Projekt Reverse Mentoring 2.0 bei dem Praktikanten, Werkstudenten oder junge Mitarbeiter (die sogenannten Digital Natives) dem Top-Management das Thema 2.0 näherbringen. Schöne Idee zum Thema Kulturveränderung.
Das Barcamp selbst war noch nicht so locker wie man das von diesen Veranstaltungen sonst kennt; die Krawatten waren selbst zu später Stunden noch gefühlt in der Mehrzahl. Es gab aber schon eine Twitter Wall (#tbar08) und die Organisation selbst fand komplett im neuen Wiki statt.
Ein deutliches Zeichen für den Stellenwert der gestarteten 2.0 Aktivitäten war der Besuch von T-Systems Chef Reinhard Clemens, der nicht nur für eine kurzen Stippvisite vorbeikam, sondern diese Gelegenheit nutzte, um ausführlich mit den Teilnehmern über Perspektiven und Chancen der Telekom zu diskutieren. Auch ein Zeichen zur Kulturveränderung, dass bei allen Teilnehmern richtig gut ankam. Alles in allem ein spannender Abend – wir freuen uns auf das nächste Mal!

Zur Diskussion über soziale Software und ihre Auswirkungen auf Organisation und Kultur im Unternehmen anbei ein schönes Zitat aus dem Buch „Der vierte Produktionsfaktor“ von Thomas A. Stewart von 1996. Darin beschreibt Stewart im Kapitel 11 „Das vernetzte Unternehmen“ die Auswirkungen der neuen Technologien (damals waren das Email und Netzwerke…) auf die Organisation:

„Im Informationszeitalter ist es für einen Manager die grösste Herausforderung, ein Unternehmen zu schaffen, in dem Wissen geteilt wird. Mit Netzwerken ist dies möglich, da sie Menschen mit anderen Menschen oder mit Daten verbinden. Dank der Netzwerke können wir Informationen, die früher den Weg von einer Instanz zur nächsthöheren und von dort wieder nach unten nehmen mussten, direkt untereinander austauschen. Dieser Austausch zerschlägt den bürokratischen Apparat. Bill Raduchel, EDV-Direktor von Sun Microsystems, meint dazu: „E-Mails sind ein bedeutendes kulturelles Ereignis – sie verändern die Organisationsstruktur eines Unternehmens.“ Zum einen untergraben Netzwerke unwiederuflich die Autorität des Management; Sie regen einen informellen Führungsstil an: Das typische Chef-Gehabe, zu dem Vorgesetzte neigen, paßt ganz und gar nicht dazu. Menschen, die über ein elektronisches Netzwerk miteinander kommunizieren, sind ihren Vorgesetzten gegenüber weniger ehrerbietig und sagen ihnen auch schon mal die Meinung. „